Nutzung der Referenzmodelle und Ausblick


Die Aufgabe eines jeden Referenzmodells ist die Unterstützung bei der Übertragung des Modells auf eine konkrete Aufgabenstellung. Die eLoGo-Referenzmodelle sollen auf Aufgabenstellungen in der öffentlichen Verwaltung angewendet werden (z.B. auf das Kfz-Wesen oder das Sozial-Wesen).

Abbildung 26 – Nutzung der eLoGo-Referenzmodell am Beispiel des Prozessmodells

Als Besonderheit gilt für die eLoGo-Referenzmodelle, dass hier jedes einzelne Modell für sich auf eine bestimmte Aufgabenstellung angewendet werden kann, bei ihrer gemeinsamen Nutzung jedoch die Abhängigkeiten zwischen den entstehenden Prozess-, Anforderungs- und Architekturmodellen zu beachten sind.

Abbildung 27 – Überführung der eLoGo-Referenzmodelle in einen konkreten Anwendungsbereich

Ein integraler Bestandteil jedes Referenzmodells ist daher eine Methode, die Schritte, Regel und Beispiele enthält und dadurch eine Übertragung des Modells auf einen konkreten Anwendungsbereich unterstützt. Für die eLoGo-Referenzmodelle sind grundsätzlich sind zwei Tätigkeiten notwendig, um sie auf eine konkrete Aufgabenstellung zu übertragen:

  • Zurechtschneidern (Tailoring): Das Referenzmodell wird mit seinen Modellelementen hinsichtlich ihrer Notwendigkeit für die Aufgabenstellung gesichtet und geprüft. Die Modellelemente die nicht benötigt werden, werden gelöscht. Andere Modellelemente oder ausgewählte Teile werden modifiziert, damit sie einen Beitrag zur Lösung der Aufgabenstellung liefern. Dabei werden die Abhängigkeiten (z.B. Vor- und Nachbedingungen) zu anderen Modellelemente des gleiche Modells und der anderen Referenzmodelle beachtet. Nur so kann die Konsistenz des entstehenden Gesamtmodells sichergestellt werden.
  • Konkretisieren: Der abstakte Inhalt eines ausgewählten Modellelementes wird auf die konkrete Aufgabenstellung anpasst (z.B. Bezahlfunktion konkretisieren durch Bezahlen per Überweisung, per ec-Karte, ...).

Bei iterativer Anwendung der beiden Tätigkeiten „wandert“ jedes Modellelement durch eine zweidimensionale Fläche, die es von seinem generellen und abstakten Referenzcharakter zu einem konkreten aufgabenspezifischen Charakter führt (Abbildung 27).

Die Weiterentwicklung dieser Ideen zu einer „echten“ Methode ist im Rahmen der weiteren Forschungsarbeit am Institut für Informatik, Professur für Software Engineering (http://www.cs.uni-potsdam.de) in Zusammenarbeit mit dem Institut für eGovernment (http://www.ifg.cc) an der Universität Potsdam geplant.